Knapp 900.000 Euro für nachhaltige Hilfe zur Bewältigung der Energiepreiskrise

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Kirche und Diakonie mildern gemeinsam die Folgen der Kostenexplosion – Weitere Mittel für Projekte und Einzelfallhilfen bereitgestellt

Oldenburg, 20.6.2024  - Rund 240.000 Euro Einzelfallhilfen, Projekte in 15 Kirchengemeinden im Oldenburger Land und eine Stärkung der Beratung vor Ort – Der Erfolg des Projektes der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg gemeinsam mit der Diakonie im Oldenburger Land zur Milderung der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verursachten Energiepreiskrise kann sich sehen lassen. 2023 hatte die Kirche 750.000 Euro zur Verfügung gestellt, um Menschen im Oldenburger Land zu unterstützen, die von der Kostenexplosion infolge der Energiekrise besonders betroffen waren. Die Diakonie übernahm die Vergabe der Mittel. Nun können erneut rund 136.000 Euro für weitere Einzelfallhilfen und Projekte zur Verfügung gestellt werden, so eine Entscheidung des Gemeinsamen Kirchenausschusses der oldenburgischen Kirche. Somit belaufen sich die Mittel auf insgesamt knapp 900.000 Euro.

Gemeinsamen mit allen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und auch den katholischen Kirchen hatte die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg im Sommer 2022 entschieden, dass die Kirchensteuermehreinnahmen aufgrund der Steuerpflichtigkeit der Energiekostenpauschale aus dem September 2022 gezielt in diakonische und caritative Angeboten für die Schwächsten in dieser Krisensituation eingesetzt werden. Die zusätzlichen Mittel sollten vollständig über die Diakonie sowie die Kirchengemeinden vor Ort den Menschen zugutekommen, die aufgrund der extrem stark gestiegenen Energiekosten in Not geraten sind. Diese Angebote sind offen für alle Menschen ungeachtet ihrer Religion oder Herkunft.

Diese zusätzlichen Einnahmen wurden seitdem im Oldenburger Land über die Kreisdiakonischen Werke erfolgreich für unterschiedliche Maßnahmen der Armutsbekämpfung eingesetzt. Nachdem nunmehr die genaue Höhe der zusätzlichen Steuereinnahmen feststeht, konnte der Gemeinsame Kirchenausschuss weitere rund 136.000 Euro für nachhaltige Hilfen für Notlagen der Menschen aufgrund der Folgen der Energiepreiskrise zur Verfügung stellen.

„Die Kombination von Stärkung der Beratung und Vergabe von Einzelfallhilfen macht dieses Projekt so besonders und erfolgreich“, betont Franz-Josef Franke, Leitung des Kompetenzzentrums Gemeinwesenarbeit bei der Diakonie im Oldenburger Land. In allen sechs Kirchenkreisen der oldenburgischen Kirche konnte die Beratungsarbeit mit zusätzlichen Stunden umfangreich ergänzt werden. „Durch die individuelle Beratung konnten die Notlagen auch wirklich nachhaltig behoben werden. Die Betroffenen wurden dabei unterstützt die vorhandenen staatlichen Hilfsleistungen zu beantragen und erhielten zusätzlich beispielsweise neue energieeffiziente Kühlschränke und Waschmaschinen. Anschaffungen, die sonst nicht möglich gewesen wären und die Energiekosten dauerhaft senken“, erläutert Franke. Ein weiterer Teil der Einzelfallhilfen floss in direkte Unterstützung bei den Energiekosten. „Unsere Beraterinnen bekamen sehr viele positive Rückmeldungen von den Menschen, die wir unterstützen konnten“, berichtet Franke.

Positive Rückmeldungen gab es auch zu den regionalen Projekten, die Kirchengemeinden und Diakonie gemeinsam aus den bereitgestellten Mitteln auf die Beine stellten. Ob beim Elsflether Frühstückstreff, bei der Mittagsstunde in Wilhelmshaven, bei OMMAS (Oldenburger Münsterland macht satt) oder allen anderen Projekten, immer wieder gelang es, Menschen zusammenzubringen und das soziale Netz zu stärken. „In dieser Form konnten Kirche und Diakonie gut zusammenwirken und helfen, ohne, dass das Thema Armut explizit im Vordergrund stand“, betonte Franke. Neben den finanziellen Mitteln war für diese Angebote aber auch das große Engagement der Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden entscheidend

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